> Unsere Produktionen > "Die Frankfurter Verlobung" "Die Frankfurter Verlobung"Eine Untertreibungskomödie von
Matthias Beltz Premiere war am Samstag, 11. März 2006; weitere Vorstellungen: 12. März 2006, 14. März 2006, 15. März 2006, 17. März 2006. |
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Stück: Der 11. September. Dieser Tag hat sich in unsere Köpfe und Herzen eingebrannt wie kaum ein Anderer. Der “Elfte September” ist mittlerweile zum feststehenden Begriff geworden. Doch was geschah eigentlich an diesem historischen Datum? Am 11.09.1903 zum Beispiel wurde Theodor W. Adorno geboren. 42 Jahre später erblickte Franz Beckenbauer das Licht der Welt. Und was geschah politisch? Am 11.09.1973 verübten Terroristen mit Unterstützung der USA einen menschenverachtenden Putsch in Chile, in dessen Verlauf der chilenische Präsident Allende zu Tode kam. Sein Nachfolger wurde Augusto Pinochet. Soviel zur Geschichte, die Sie in jedem Lexikon nachlesen können. Und nun zur Geschichte, die so nur auf der Bühne stattfindet und völlig jeglicher geschichtlich-realer Grundlage entbehrt: Gerhard, Rechtsanwalt aus Frankfurt, feiert seine Verlobung mit der Kinderärztin Bille. Doch der 55-jährige, der gern gut isst und auch das eine oder andere Glas Wein oder Champagner nicht verschmäht, war nicht immer verwurzelt im Boden der Rechtstreue. Er ist ein klassischer Exrevolutionär, ein “Alter 68er”, der von den einstigen Idealen schon längst Abschied genommen hat. Zur Verlobungsfeier hat Gerhard nun einen Freund aus seiner Jugendzeit eingeladen. Dieser Freund hat mit Gerhard gemeinsam auf Demonstrationen gekämpft, Häuser besetzt und Steine geworfen. Am 11. September des Jahres 1975 hat Gerhards Freund bei einer Demonstration einen Brandsatz auf einen Polizisten geworfen, der dabei fast verbrannt wurde. Inzwischen ist der “Krawallbruder von früher” Minister. Weiterhin eingeladen sind Johannes, Billes Sohn aus erster Ehe, und dessen Freundin Mascha, die für einen TV-Privatsender arbeitet und großes (berufliches) Interesse an den alten Geschichten zeigt. Doch der Minister scheint nicht zu kommen, alles Warten erweist sich als vergebens. Währenddessen erinnert sich Gerhard an die Revolution, die auch nicht kam. Man trinkt und speist und trinkt weiter. Und man spricht und räsoniert und deklamiert. Das Meiste jedoch ist nur heiße Luft. Aber zwischen den hohlen Sprüchen und platten Floskeln der Personen verbirgt sich die Wahrheit. Die Wahrheit über die geschichtlichen Ereignisse des 11. Septembers. Und ein bisschen auch die Wahrheit über die Revolution und das Leben ganz allgemein. Doch das große Gelächter vermag die eigentlichen Tragödien nicht zu verbergen: Hier hat jede Person etwas Tragisches. Jeder der Charaktere ist (auf seine Art) ein Anti-Held. Sie sehen, diese Geschichte
ist völlig weltfremd und entbehrt jeder realer Grundlage.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder realen Ereignissen
sind, sofern überhaupt vorhanden, rein zufällig. Und daher
müssen unsere sechs handelnden Personen auch nicht fürchten,
von den wirklichen Geschehnissen des 11. Septembers 2001
eingeholt zu werden. Oder etwa doch...? |
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