Zu Stück und Inszenierung:
Zwei Generationen nach Tschechows „Kirschgarten“: die
Urenkel treffen im heutigen Russland aufeinander und noch
erbitterter als ihre Vorfahren streiten sie um den
Kirschgarten, der längst nicht mehr existiert. Die Familie
Ranjewskaja ist in den USA zu Reichtum gekommen. Doch Anja,
benannt nach ihrer Großmutter, fühlte schon immer die
Sehnsucht nach der alten Heimat. Zusammen mit ihrem Bruder
Gajew, einem eher unsentimentalen Militär, ist sie
zurückgekehrt, um Lopachin den ehemaligen Familiensitz
wieder abzukaufen und den Kirschgarten neu aufzuforsten.
Denn tatsächlich führt der Nachfahre des Kaufmanns die
Geschäfte weiter, allerdings mittlerweile mit besten
Kontakten in das Mafiamilieu. Trotz eines modernen Russlands
gelten erstaunlich schnell wieder die alten
Herrschaftsverhältnisse. Wird der Kirschgarten wieder
aufgeforstet oder bleibt er abgeholzt?
„Mama, der Kirschgarten ist verkauft, es gibt ihn nicht
mehr, das ist die Wahrheit, aber weine nicht, weine nicht,
Mama, komm, gehen wir weg von hier. Wir werden einen neuen
Garten pflanzen, schöner noch als diesen, du wirst ihn
wachsen sehen, und du wirst lächeln, Mama …“
Anjas Traum, aus "Der Kirschgarten" von Anton Tschechow.
Mit Peter Becker, Andrea Collin-Johann, Damian
Constantin, Britta Faulenbach, Marcus Kugelmeier, Ralf
Tenbrake und Kaspar Zekorn.
Inszenierung und Regie: Thorsten Schmidt
Regieassistenz: Sandra Zekorn
Technik: Jonas Pardeyke, Sven Kubeile,
Basile Braun, Niklas Rothstein, Tobias Schumacher, Marco
Ueckerseifer, Oliver Söhns, Max Burczyk, Stefan Vogel
Bühnenbild: Thorsten Schmidt, Kaspar Zekorn
u. a.
Foto (Plakat): Anna
Omelchenko, ©iStock.com
Dauer der Vorstellung: ca. 2 Stunden
zuzüglich 20 Minuten Pause nach dem zweiten Akt.
Über den Autor:
John von Düffel wurde 1966 in Göttingen geboren und
wuchs u. a. auf in Londonderry/Irland, Vermillion, South
Dakota/USA und diversen kleineren deutschen Städten. Er
studierte Philosophie, Volkswirtschaft und Germanistik in
Stirling/Schottland und Freiburg im Breisgau, wo er 1989 mit
einer Arbeit über Erkenntnistheorie promovierte, und war
anschließend Theaterkritiker. Seit 1991 arbeitet er als
Autor und Dramaturg, zuerst am Theater der Altmark in
Stendal (1991 bis 1993), danach am Staatstheater Oldenburg
(1993 bis 1996), Theater Basel (1996 bis 1998), Schauspiel
Bonn (1998 bis 2000) und Thalia Theater Hamburg (2000 bis
2009). Seit Herbst 2009 ist er Dramaturg am Deutschen
Theater Berlin. John von Düffel hat Romane, Essays,
Übersetzungen und Bearbeitungen veröffentlicht. 2006 wurde
John von Düffel mit dem Nicolas-Born-Preis des Landes
Niedersachsen ausgezeichnet.
Aufführungsrechte beim Rowohlt Theater
Verlag, Reinbek bei Hamburg.
Das Stück "Kirschgarten - Die Rückkehr" von John
von Düffel ist als E-Book erschienen. Mehr dazu [hier].
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