Zu Stück und Inszenierung:
Die Szene: Ein Gericht. Das Publikum: Die Schöffen.
Major Lars Koch, Pilot eines Kampfjets der Bundeswehr, hat
sich seinem Urteil zu stellen. Hat er richtig gehandelt, an
jenem Tag, an dem er den Befehl erhielt, einen von
Terroristen gekaperten Lufthansa-Airbus vom Kurs
abzudrängen? An Bord von Flug LH 2047 von Berlin-Tegel nach
München sind 164 Menschen. Nun nimmt die Maschine Kurs auf
die Allianz Arena. Dort findet an diesem Abend vor 70.000
Zuschauern das ausverkaufte Länderspiel Deutschland gegen
England statt. Major Lars Koch muss reagieren. Wie lauten
seine Befehle? Soll er, darf er die Passagiermaschine
abschießen, wenn die Terroristen nicht einlenken? Die Uhr
tickt und Lars Koch trifft eine Entscheidung.
Ferdinand von Schirach stellt in seinem ersten Theaterstück
die Frage nach der Würde des Menschen. Darf Leben gegen
Leben, gleich in welcher Zahl, abgewogen werden? Welche
Gründe kann es geben, um ein Unheil durch ein anderes,
vermeintlich kleineres Unheil abzuwehren? Und wer sind die
Verantwortlichen? Oder ist es Lars Koch allein, der hier vor
Gericht steht? Die Schöffen haben zu entscheiden
(Verlagsangabe).
Bei unseren Aufführungen 2017 gab es fünf
Freisprüche (66 zu 35; 35 zu 17; 34 zu 31; 79 zu 36; 49 zu
30).
Weltweite Abstimmungsergebnisse unter: [http://terror.theater]
Die Personen und ihre Darsteller:
Vorsitzender: Ralf Tenbrake
Lars Koch, Angeklagter: Peter Becker
Biegler, Verteidiger: Kurt Mai
Nelson, Staatsanwältin: Elisa Huland
Christian Lauterbach: Kaspar Zekorn
Franziska Meiser: Britta Faulenbach
Wachtmeister:Xhevat Berisha u. a.
Inszenierung und Regie:
Thorsten Schmidt
Regieassistenz:
Sandra Zekorn
Technik:
Jonas Pardeyke, Sven Kubeile u. a.
Dauer der Vorstellung:
ca. 2 Stunden zuzüglich Pause.
Über den Autor:
Der SPIEGEL nennt ihn einen »großartigen Erzähler«, die NEW
YORK TIMES einen »außergewöhnlichen Stilisten«, der
britische INDEPENDENT vergleicht ihn mit Kafka und Kleist.
Ferdinand von Schirachs Erzählungsbände »Verbrechen« und
»Schuld« und seine Romane »Der Fall Collini« und »Tabu«
wurden zu millionenfach verkauften internationalen
Bestsellern, die bisher in mehr als 35 Ländern erschienen
sind. Schirach wurde mit mehreren – auch internationalen –
Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem
Kleist-Preis. Seinen Erfolg erklärt die französische
LIBERATION so: "Schirachs Meisterleistung ist, uns zu
zeigen, dass - egal wie monströs dessen Taten zunächst
scheinen mögen - ein Mensch doch immer ein Mensch ist."
Ferdinand von Schirach lebt in Berlin (Verlagsangabe).
Aufführungsrechte:
Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH, Berlin.
Der Text ist 2016 als Buch im Piper Verlag erschienen.
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